Humor im Chor






Was macht ein Chorleiter, wenn er keinen Taktstock hat?
Na, zur Not kann er auch mit einem Würstchen in der Hand dirigieren.
Ja, es soll sogar Chorleiter geben,
die einen Chor mit ihren nackten Händen leiten.
Unser Chorleiter, Norbert Müller,
hat seinen Taktstock hier wohl gegen ein Würstchen getauscht.
Den Weck gab's noch dazu.
Fehlt nur noch der Wein - für Wegg, Wôrschd unn Wôjj.

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„Neue Sitzordnung - warum?“
Hintergrundinformation
von Theo Grimm (Bass)

Es war im Herbst an einem Freitagabend.
Unser Dirigentenehepaar Susanne und Norbert
hatten einen anstrengenden Tag mit der Schule,
mit Michelangelo und dem Chor.
Nach dem anschließenden Besuch in der Klause
begaben sie sich abgekämpft auf den Weg nach Hause
zur wohlverdienten Ruhe in das Bett.

Doch Susanne konnte nicht einschlafen.
Immer musste sie daran denken,
wie intensiv sich ihr Norbert beim Singen
mit den Mädchen und Frauen in der Gesangstunde befasste.
Manchmal hatte sie das Gefühl,
dass er ihnen zuwinkt
oder er forderte von ihnen,
dass sie den Mund so weit aufmachen,
dass er drei Finger hineinlegen kann.

Als die Susanne weiter keine Ruhe gab,
versprach Norbert, dafür zu sorgen,
dass sie sich keine Gedanken mehr zu machen brauche.
So fanden dann auch beide an diesem Abend ihre Ruhe.

Am nächsten Freitag bekam der Chor eine neue Sitzordnung:
Die Frauen und Mädchen mussten nach hinten
und eine Reihe aus Bass und Tenor davor.
Jetzt war unsere Susanne zufrieden,
aber als Norbert sie am Klavier beobachtete,
musste er feststellen,
dass sie einigen vom Bass zublinkte.
Diese Jungs vom Bass mussten nun in die zweite Reihe.
Seit dieser Zeit kann unser Dirigentenpaar
wieder beruhigt schlafen
und unser Chor erlebt mit unserem geschätzten Dirigentenpaar
zur Zeit einen neuen musikalischen Frühling.

Münster, 25. April 2016

*


„Gedanken zur Singstunde“
von Theo Grimm (Bass)

Nachdem sich der Chor kurz vor 20.00 Uhr im Treppenhaus versammelt hat,
kommt ein Teil von Michelangelo aus der Tür vom Probenraum heraus, um frische Luft zu schnappen.
Nun darf der Chor eintreten, die Stühle rücken und Platz nehmen.
Wenn in diesem allgemeinen Durcheinander die Noten verteilt sind
und die wichtigsten Neuigkeiten ausgetauscht werden,
wird man von unserem Dirigent abrupt gestört.

Es geht los mit den Atemübungen.

Unser Dirigent meint:
„Tief einatmen,
der Bauch wird dicker.
Luft anhalten,
langsam ausatmen“ -
aber mein Bauch war vorher schon dick.
Nun kommt der Teil mit dem kleinen Lädchen.
Wir sprechen:
„Butike—Butike—Butike,“
dann kommt die Kindheitserinnerung:
„Mama mia mama mia mamama mamama ma“
und anschließend das Schwergewicht:
„Die Tonne, die Tonne, die Tonne,“
ich weiß nur nicht so genau,
ist’s die Schwarz’, Grüne oder Blau’.
Zum Schluss dürfen wir laut stöhnen.

Das ist dann der Zeitpunkt, wo man alles heraus lassen kann,
was sich so im Brustraum angesammelt hat,
und wenn einem die Luft weiter hinten auch drückt,
kann man sich auch erleichtern,
denn bei diesem Tumult hört das niemand.

Nun beginnt die Singstunde.
Meist beginnt der Dirigent mit Sopran und Alt,
denn wenn bei den Frauen die Stimmen erklingen,
werden auch keinen Neuigkeiten ausgetauscht
und sie geben sich voll ihrem Gesang hin.

Jetzt wird geprobt.

Münster, 15. Februar 2013

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Skandal in der Bütt:
Plagiatsvorwürfe gegen Redner des KKCCMM

Plagiate in Kunst, Wissenschaft und Technik
können uns mittlerweile kaum noch überraschen,
aber wenn es um die Fastnacht geht,
hört für uns der Spaß auf!
Wie das Meenzer Allgemeine Jokusblatt
in seiner nächsten Ausgabe am 31. Februar berichten wird,
soll Erhard B. Troge,
ein renommierter Büttenredner
aus den Reihen unseres Kirchenchors,
in seinen Vorträgen am 29. und 30. 2. 1978
mindestens einen Witz der Kategorie "derb" dargeboten haben,
den er nicht selbst erarbeitet,
sondern aus fremder Quelle übernommen habe,
ohne ihn durch hochgestellte Fußsohlen
eindeutig als solchen zu kennzeichnen.
Wie das Blatt weiter ausführt,
habe der Beschuldigte selbst bisher noch nicht
zu den Vorwürfen Stellung nehmen können,
da er sich als Inhaber einer gutgehenden Gastritis mit eigener Sodbrennerei
zur Zeit geschäftlich in Delirien aufhalte.
Zur unverzüglichen Untersuchung der Vorwürfe
habe die zuständige Spaßanwaltschaft in Meenz
sämtliche Manuskripte aus dem letzten Jahrhundert beschlagrahmt
und ein hochkarätig besetztes Lachverständigenkomitee eingerichtet,
das innerhalb der nächsten elf Jahre ein Abschussgutachten erarbeiten werde,
auf dessen Grundlage der zuständige Elferrat
in einer eigens dafür einzuberufenden Sitzung entscheiden müsse,
ob die Kampagne 1977/78 für ungültig erklärt
und Troge der Titel "Narr" aberkannt wird.

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Unser Schnelltest:
Bin ich ein echter Mann?

Zwei Wochen vor der Weiberfastnacht
hat unser Chorleiter seinen Chor etwas genauer inspiziert
und dabei festgestellt:
Die Frauen im Chor sind echt,
die meisten Männer auch,
aber zwei (ausgerechnet im Bass!) sind nicht echt!

Ob er ein echter Mann ist,
kann jeder leicht selbst überprüfen:
Kein echter Mann ist er,
wenn er aus Sopran- oder Alt-Noten singt.

Test bestanden? Dann gratulieren wir!
Für alle anderen haben wir noch einen heißen Tipp:

Unsere Selbsthilfe-Anleitung in 3 Schritten:
Wie werde ich ein echter Mann?

Schritt 1: Sopran- oder Alt-Noten wegschmeißen!
Schritt 2: Tenor- oder Bass-Noten nehmen!
Schritt 3: Sängerhaltung annehmen (mit cooler Miene lässig zurücklehnen)!

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Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, ...


... wenn mein Chorleiter spricht:

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"Jetzt will ich die Frauen allein haben!" -
dann hat er wohl was Großes vor,
da stören Bass nur und Tenor.

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"Jetzt brauch' ich die Männer und die Tenöre" -
hat er eingesehen, dass es nicht ohne sie geht,
oder will er nur dem Bass ein Kompliment machen?.

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"Vor dem Sterben wird nicht geatmet!" -
danach könnte es aber zu spät sein.

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"Könnê mä 'n bisschen leiser singen,
damit die Unterhaltung gelingt?" -

hat er auch früher das Schwätzen während der Singstunde
wiederholt scharf verurteilt,
so ist ihm nun, als erfahrenem Pädagogen, bewusst geworden,
wie wichtig gerade die zwischenmenschliche Kommunikation
für ein reibungsloses Miteinander sein kann.

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Münsterisch im Chor:

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Bläschê dä`ff ...
... im Kä`schêkooä`: Wää` drinn iss.
... im Kä`schêkooä` sôjm Konzä`dd: Wää` ninn will.
... im Bennêfidds-Konzä`dd: Wää` naus will.


Frei übersetzt:
Zahlen darf man ...
... im Kirchenchor: Als Mitglied (Beitrag).
... in einem Konzert des Kirchenchors: Beim Kommen (Eintritt).
... in einem Benefiz-Konzert: Beim Gehen (freiwillige Spende).

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Mehr Münsterisch gibt es im Internet unter http://www.Minsder.de, hier klicken.

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Nicht in unserem Chor passiert:

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Sagt der Schorsch zu seinem Chornachbarn:
"Schlechte Akustik hier!"
Darauf der Kall:
"Hm, hm, ja, jetzt, wo du's sagst, riech' ich's auch!"

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