Über unseren Pressewart sind uns schon zahlreiche Beschwerden zugegangen.
Vor allem wird ihm mangelnde Seriosität vorgeworfen -
zu Recht, wie wir finden, und wir bedauern dies zutiefst,
möchten aber zugleich um Verständnis bitten,
denn in Zeiten leerer Kassen ist es für uns nahezu unmöglich,
uns einen vernünftigen oder auch nur halbwegs brauchbaren Pressewart zu halten.
Immer wieder, besonders aber in den Wochen vor Fastnacht,
versucht der unsere ganz krampfhaft, "witzig" zu sein,
und wenn dann niemand korrigierend eingreift und das Schlimmste verhindert,
gelangen Artikel wie die unten stehenden völlig unzensiert in die Presse.

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Auswahl von Presseartikeln
mangelnder Seriosität

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Artikel vom 24. Februar 2011

Skandal in der Bütt:
Plagiatsvorwürfe gegen Redner des KKCCMM!
Plagiate in Kunst, Wissenschaft und Technik können uns mittlerweile kaum noch überraschen,
aber wenn es um die Fastnacht geht, hört für uns der Spaß auf!
Wie das Meenzer Allgemeine Jokusblatt in seiner nächsten Ausgabe am 31. Februar berichten wird,
soll Erhard B. Troge, ein renommierter Büttenredner aus den Reihen unseres Kirchenchors,
in seinen Vorträgen am 29. und 30. 2. 1978 mindestens einen Witz der Kategorie "derb" dargeboten haben,
den er nicht selbst erarbeitet, sondern aus fremder Quelle übernommen habe,
ohne ihn durch hochgestellte Fußsohlen eindeutig als solchen zu kennzeichnen.
Der Beschuldigte selbst habe bisher noch nicht zu den Vorwürfen Stellung nehmen können,
da er sich als Inhaber einer gutgehenden Gastritis mit eigener Sodbrennerei zur Zeit geschäftlich in Delirien aufhalte.
Zur unverzüglichen Untersuchung der Vorwürfe hat die zuständige Spaßanwaltschaft in Meenz
sämtliche Manuskripte aus dem letzten Jahrhundert beschlagrahmt
und ein hochkarätig besetztes Lachverständigenkomitee eingerichtet,
das innerhalb der nächsten elf Jahre ein Abschussgutachten erarbeiten wird,
auf dessen Grundlage der zuständige Elferrat in einer eigens dafür einzuberufenden Sitzung entscheiden muss,
ob die Kampagne 1977/78 für ungültig erklärt und Troge der Titel "Narr" aberkannt wird.
Aus aktuellem Anlass treffen sich die Sängerinnen und Sänger unseres Chores
in dieser Woche bereits am Donnerstag um 20 Uhr im Probenraum,
allerdings nicht nur, um über diesen Vorfall zu diskutieren, sondern vor allem zur vorfastnachtlichen Chorprobe.

Unser Kirchenchor – Proben auch in schweren Zeiten

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Artikel vom 17. Februar 2011

Die Wochen vor Fastnacht sind eine außergewöhnlich stimmungsvolle Zeit im Kirchenjahr
und stellen an unsere Sängerschar besondere Anforderungen.
Wenn wir im Chor eine Fortissimo-Stelle angehen oder gar singen „Wie der Hirsch schreiet“,
dann kann es schon recht laut werden.
Da wir aber weder die DJK-Fastnachter in ihrer Halle
noch die Nachbarn bei der Fernseh-Fastnacht stören möchten,
werden wir an den nächsten drei Freitagabenden schweigen
und auf unsere Chorproben verzichten.
Stattdessen wollen wir uns donnerstags
(also am 17. 2., am 24. 2. und am 3. 3. 2011) um 20 Uhr zur Chorprobe treffen
und uns sorgfältig und gewissenhaft auf die Fastnacht,
die ja gerade im Bistum Mainz einen überragenden Stellenwert hat, vorbereiten.
Unsere Diözese verfügt über eine außergewöhnlich reiche Fastnachtsliturgie,
in der sowohl traditionelle Gesänge wie etwa das „Rite sommes bon“
des französischen Komponisten Adolphe Adam (1803 - 1856),
als auch modernere Werke wie das „Hum batae terrae“
von Toni Hämmerle (1914 - 1968) ihren festen Platz haben.
Zur Feier der Münsterer Pfarrfastnacht
am Sonntag, dem 6. März 2011 in der Aula
verbünden wir uns mit der Frauengemeinschaft und der Kolpingfamilie.
Auch die Leute vom Chor Michelangelo sollten wir nicht vergessen:
Als Experten für alkoholische Getränke
werden wir sie wohl auch diesmal wieder im Foyer in der Cocktailbar finden.

Unser Kirchenchor – Freitagabend frei für die Narretei

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Artikel vom 10. Februar 2011

Hubertus und der Hirsch
kennen Sie die Geschichte?
Der Hirsch mit dem Kreuz im Geweih
dürfte einigen Likörfreunden
vom Etikett ihrer Lieblingsflasche gut bekannt sein,
aber entsprungen ist er wohl aus der Hubertus-Legende,
nach der dem heiligen Hubertus
bei der Jagd ein prächtiger Hirsch begegnet sei.
Ein Wunder sei geschehen,
indem der Hirsch ein leuchtendes Kreuz im Geweih getragen
und Hubertus sich unter diesem Eindruck bekehrt habe.
Etwas Ähnliches erfuhren wir neulich in der Chorprobe:
Unserem Hubertus begegnete auch ein Hirsch,
als er im „Roten Buch“ umherschweifte.
Gepackt vom Jagdfieber,
rief er sofort unserem Chorleiter zu,
wir sollten uns auf diesen Hirsch stürzen.
Und es geschah ein kleines Wunder:
Unser Chorleiter,
der eigentlich ein benachbartes Stück aus dem Buch mit uns einüben wollte,
bekehrte sich
und ging sofort auf diesen Wunsch ein.
Ja, und nun singen wir
„Wie der Hirsch schreiet“.
Alle, die nicht wissen, wie der Hirsch schreiet,
sollten sich mal unseren Chor anhören,
ja, vielleicht sogar mitsingen.
Unsere nächste Chorprobe beginnt am Freitag, dem 11. Februar 2011 um 20 Uhr im Probenraum
(„altes Schwesternhaus“ neben der Kirche, 1. Stock, linke Tür).
Und danach machen wir gewöhnlich in den Vorfastnachtswochen den
Freitagabend frei für die Narretei.

Unser Kirchenchor – lautstark und flexibel

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Artikel vom 2. Januar 2003

Nie wieder Spessart!
Dabei hatte alles so schön angefangen:
Am Samstag nach Weihnachten,
als wir zu unserer Wanderung zwischen den Jahren aufgebrochen sind,
hatte es rechtzeitig am Vormittag aufgehört zu regnen,
und so sind wir frohen Mutes und ohne klare Zielvorstellung
mit dem Bus losgefahren - das schont die Füße.
Wir befuhren gerade die Landstraße in Richtung Mespelbrunn,
dem Herzen des Spessarts,
als wir zur Rechten im Feld eine Kapelle entdeckten,
und das war der entscheidende Fehler:
Der Bus verließ die befestigte Straße
und bog in den Feldweg zu dieser Andachtsstätte ein.
Dort angekommen, wollten wir in der Kapelle -
nach Art des Kirchenchors - ein frohes Lied singen,
doch stellte sich schnell heraus,
daß das Gotteshäuschen für unseren Chor viel zu klein war,
und außerdem war es abgeschlossen.
So sind wir wieder in den Bus zurückgekehrt
und auf der Suche nach einer Wendemöglichkeit den schmalen Weg weitergefahren,
bis der Bus im Waldesinneren plötzlich stehenblieb.
Was uns erst allmählich klar wurde:
Er war angehalten worden,
von einer Gruppe bewaffneter Leute,
die uns den Weg versperrten und sich um den Bus scharten.
Sie sahen etwas ungepflegt und wenig vertrauenswürdig aus,
trugen anscheinend Second-Hand-Kleidung,
die an manchen Stellen schon etwas reparaturbedürftig war,
und zwangen uns mit Handfeuerwaffen älterer Bauart,
den Bus zu öffnen.
Einige von ihnen drangen in den Bus ein
und forderten uns auf, auszusteigen.
Dabei legten sie unserem Chorleiter
und der Frau eines gutsituierten Unternehmers aus Münster
Fesseln an und zerrten sie ein Stück in den Wald hinein.
Die übrigen Reisenden trieben sie mit Waffengewalt hinterher.
An einem kräftigen Baum angekommen,
legten sie dem Chorleiter eine Schlinge um den Hals
und drohten, ihn vor aller Augen aufzuhängen.
Um die Wahrheit über seine Tätigkeit und Vermögensverhältnisse
aus ihm herauszupressen,
flößten sie ihm dreimal ihre "Wahrheitstropfen",
ein ominöses Gebräu aus wohl eigener Herstellung, ein
und begannen, die Schlinge um seinen Hals bedrohlich anzuziehen.
Wir überlegten bereits voller Sorge,
wo wir auf die Schnelle einen neuen Dirigenten hernehmen sollten,
so wir denn überhaupt noch einen bräuchten.
Als sie jedoch von unserem Chorleiter gehört hatten,
was sie wissen wollten, ließen sie von ihm ab
und wandten sich der Unternehmersgattin zu.
Sie setzen ihr ähnlich hart zu,
bis auch dieses Ehepaar seine Bilanzen offenlegte.
Dann wurden die übrigen Reiseteilnehmer gefoltert:
Auch sie wurden gezwungen,
die "Wahrheitstropfen" zu schlucken
sowie ihre sämtlichen Wertgegenstände herauszugeben,
und dann ließen die mutmaßlichen Verbrecher
auch noch einige ihrer sogenannten Lieder erschallen,
für das feine Gehör geübter Kirchenchorsänger
eine besonders schmerzhafte Tortur.
Dies und auch die gezielte Auswahl ihrer prominenten Opfer
lassen darauf schließen,
daß die Täter über Insider-Wissen verfügten.
Es handelte sich bei ihnen um etwa zehn Männer und Frauen mittleren Alters,
die mainfränkisch gefärbtes Deutsch sprachen,
und eine junge Frau, die sogar recht gut ausgesehen haben müßte,
wenn da nicht ihre unvorteilhafte Kleidung gewesen wäre.
Bei diesem Anblick fragte man sich unwillkürlich,
ob nicht auch unsere Gesellschaft - zumindest teilweise - versagt hat,
wenn ein hübsches junges Mädchen
derart auf die schiefe Bahn geraten konnte,
und ob hier nicht eine Resozialisierung machbar und auch dringend geboten wäre.
Nach einer Weile erkannten wir,
daß diese Leute eine Schwäche für gute Musik hatten.
Das wurde auch durch ihr Manifest bestätigt,
das sie uns - sogar in gedruckter Form - vorlegten.
Um uns aus ihrer Gewalt zu befreien,
boten wir ihnen das kostbarste Einzelstück aus dem Kirchenchorrepertoire an,
den Zottelmarsch.
Die Darbietung schien den Kriminellen zumindest so gut zu gefallen,
daß sie alle ihre Opfer umgehend freiließen -
vielleicht befürchteten sie auch,
wir könnten ihnen mit einigen lateinischen Chorälen übel zusetzen.
Den Bus mußten wir allerdings dort stehenlassen und versuchen,
uns zu Fuß durch den Wald in Sicherheit zu bringen.
Nach einer Weile erreichten wir -
vom Schreck immer noch deutlich gezeichnet -
tatsächlich ein Gasthaus,
nämlich die mitten im Wald gelegene "Hohe Wart",
und konnten uns dort für's erste von dem Schock erholen
und bei einer deftigen Mahlzeit stärken.
Dabei erfuhren wir, daß derartige Raubüberfälle
in dieser Gegend schon häufiger vorgekommen seien
und die Gesetzeshüter offenbar nicht einmal versuchten,
diesen Kriminellen das Handwerk zu legen.
Um den zwielichtigen Gestalten nicht nochmals in die Hände zu fallen,
sind wir auf einem anderen Weg ins nahe Dorf Volkersbrunn marschiert
und dort zu Kaffee und Kuchen eingekehrt,
bevor uns unser Fahrer,
der inzwischen durch mutiges, zähes und besonnenes Verhandeln
auch seinen Bus wieder freibekommen konnte,
wohlbehalten nach Hause fuhr.
Um den Reiseteilnehmern etwas Zeit einzuräumen,
die schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten und zu bewältigen,
werden wir in den nächsten Wochen die Chorproben ausfallen lassen.
Voraussichtlich treffen wir uns erst wieder
am Freitag, dem 17. Januar 2003 um 20 Uhr
zur Chorprobe im alten Schwesternhaus.

Der Kirchenchor - auf ein gutes neues Jahr!

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Artikel vom 25. Juni 1998

Der Katholische Kirchenchor „Cäcilia“ Münster präsentiert:

Die Cäcilien-Sauna

Neue Wege wagen -
so oder ähnlich lautet der Leitspruch,
mit dem uns der Chorleiter auf Zukunftskurs bringt.
Dass dies keine leere Worthülse ist,
zeigt unser Chor mit seiner neuesten Attraktion:
Gerade noch rechtzeitig vor dem Pfarrfamilienfest
konnten wir unsere Cäcilien-Sauna in Betrieb nehmen.
Rein äußerlich gleicht sie mit ihrer Fichtenholzverkleidung
den herkömmlichen Heißluftbädern nordischen Stils.
Bei näherem Hinsehen bemerkt jedoch schon der Laie
eine Reihe außergewöhnlicher Merkmale
wie gepolsterte Sitzbänke, abwaschbare Tische,
reiche Auswahl an Speisen und Getränken
und das enorme Fassungsvermögen von 56 Personen.
Die umweltfreundliche Solarbeheizung,
ergänzt durch anthropogene thermische Emission,
sorgt besonders in Expertenkreisen für Aufsehen.
Wie gern dieses neue Angebot von unseren Aktiven angenommen wird,
wurde deutlich, als bereits am Eröffnungsabend
ein Großteil der Sängerinnen und Sänger
nach der Chorprobe den gemeinsamen Saunabesuch wagte.
Auch die Schwitzordnung sprengt den Rahmen konventioneller katholischer Dampfbäder,
dürfen hier doch Damen und Herren gemeinsam im selben Raum,
ja sogar direkt nebeneinander sitzen!
Entsprechend begeistert äußerten sich denn auch
die Besucher beim Verlassen des Raumes:
Selten so toll geschwitzt!
Im nachhinein erhielten wir noch den Hinweis von Heißluftexperten,
wonach es üblich sei,
sich vor Betreten der Sauna seiner Kleidung völlig zu entledigen.
Eine entsprechende Ergänzung der Kirchenchorsatzung
kann allerdings erst nach Genehmigung
durch den zuständigen Diözesanausschuss für Transpirationsethik in Kraft treten.
Nach dem überaus erfolgreichen Start freuen wir uns bereits
auf die nächste Happy-Hour in unserer zukunftsweisenden Cäcilien-Sauna.

Der Kirchenchor - innovativ und transpirativ!

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Änderungen vorbehalten.

Stand: 24. Februar 2011