Tagesausflug
zum Point Alpha und nach Fulda
am 31. August 2019


Deutsche Geschichte in der Sonne genossen




130 Jahre alt und dennoch auf der Höhe der Zeit: Der katholische Kirchenchor Cäcilia.

Münsterer Kirchenchor in Osthessen unterwegs

Das Grenzmuseum „Point Alpha“ bei Rasdorf
und das Bonifatiusgrab in Fulda
waren die Eckpunkte des diesjährigen Tagesausflugs
des katholischen Kirchenchors Cäcilia Münster.
Die Sonne war der ständige Begleiter der 40 Teilnhmer.
Im einhundert-dreißigsten Jahr seines Bestehens
begaben sich die Sängerinnen und Sänger
an geschichtsträchtige Orte in Osthessen.

Das Grenzmuseum Point Alpha war die erste Station
auf der kleinen Reise in die deutsche Geschichte.
In der Rhön gelegen, war der Point Alpha der am weitesten vorgeschobene
Beobachtungspunkt der Amerikaner im kalten Krieg.
Hier standen sich NATO und Warschauer Pakt unmittelbar gegen über.
Genau auf der bis 1990 so grausamen Grenze,
die nicht nur Deutschland teilte,
haben unermüdliche Helfer ein eindrucksvolles Grenzmuseum errichtet.
„Ein Teil eurer Gruppe steht jetzt im Westen -
ein anderer Teil steht im Osten“,
erklärten die sachkundigen Museumsführer.
Auf dem Fußboden war der Verlauf der ehemaligen Grenze markiert.
Heute trennt diese Linie völlig problemlos
die Bundesländer Hessen und Thüringen.
Was es aber bedeutete,
vor der Vereinigung der beiden in der Nachkriegszeit entstandenen
deutschen Staaten hier gelebt zu haben,
wurde den Besuchern drastisch vor Augen geführt.
„Zum Teil ging die Grenze mitten durch ein Gehöft.
Von einem auf den anderen Tag waren die Bewohner
von ihrem Trinkwasserbrunnen abgeschnitten“.
Worte, die fassungslos machen.
„Fast hätten wir die Zeit vor 1990 schon vergessen.
Hier wird sie lebendig und das ist gut so“,
bemerkte Peter Waldmann,
der zusammen mit Rosel Kunkel die Tagesfahrt organisiert hatte.
Nach der Führung im Gebäude des Grenzmuseums
gingen die Kirchenchormitglieder auf dem Außengelände
den Rekonstruktionen des ehemaligen Sperrzauns entlang.
Die verschiedenen Epochen der Grenzsicherung werden hier gezeigt.
Die DDR-Machthaber ließen sich immer mehr einfallen,
um die Menschen an ihrem natürlichen Recht auf Freiheit zu hindern.
Vom einfachen Stacheldraht über einen Doppelzaun
bis zum unpassierbaren Metallgitterzaun
reichte der Einfallsreichtum der DDR-Grenzschützer.
Wer trotzdem die Flucht wagte, bezahlte oft mit seinem Leben.
Kreuze künden dies auch am Point Alpha.
Alles Dinge,
die natürlich den ergriffen zuhörenden Ausflüglern bekannt waren,
schließlich hatte man die Geschichte der deutschen Teilung selbst miterlebt.
Allerdings mehr aus der Ferne und im heimatlichen Wohnzimmer.
Jetzt aber stand man am Ort des Geschehens.
Mit vielen Eindrücken versehen,
verließen die Münsterer den Point Alpha
und wanden sich dem nächsten Ort der Geschichte zu.

Der Dom zu Fulda
und das darin befindliche Grab des Heiligen Bonifatius
waren jetzt das Ziel.
Als Apostel der Deutschen hat der aus Irland stammende Mönch
im achten Jahrhundert dem heutigen Deutschland
den Glauben an Jesus Christus verkündet
und so entscheidend zu den Werten des christlichen Abendlandes beigetragen.
Vor dem Grab des Heiligen nahm der Chor Aufstellung.
Und unter der Leitung seines Dirigenten Norbert Müller
erklangen vielstimmige Lieder.
Auch das war ein richtiger Höhepunkt des Kirchenchorausflugs.

Seinen Abschluss fand der Tag in Habichsthal.
Das Gasthaus „Zur frischen Quelle“ schaffte es glänzend,
einer Fahrt in die Geschichte einen würdigen Abschluss zu bereiten.

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Herzlichen Dank unserem Aktiven
Peter Waldmann
für das schöne Bild und den aufschlussreichen Bericht!

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Alle Angaben ohne Gewähr.
Änderungen vorbehalten.

Stand: 1. September 2019