Tagesausflug nach Maulbronn
Am Samstag, dem 11. Juli 2015, kurz nach Mitternacht, nämlich um 8 Uhr,
begann die Dankeschön-Fahrt unseres Chors nach Maulbronn,
als Ausgleich für die Anstrengungen im Jubiläumsjahr.
Unser Chorkamerad Wolfgang Tobisch hatte alles bestens vorbereitet.
Unterwegs im Bus gab es, als solide Grundlage für das üppige Tagesprogramm,
für alle Reisenden ein (paar) Gläschen Sekt,
und im Kloster Maulbronn eine ordentliche Portion Kultur,
von der romanischen Vorsuppe bis zum spätgotischen Dessert.
Unsere freundliche Klosterführerin servierte uns Geschichte und Geschichten,
von der Gründung der ehemaligen Zisterzienserabtei Maulbronn im Jahr 1147
bis zur heutigen Maultasche, die einst erfunden worden sei,
um das Fleisch vor dem lieben Gott zu verstecken.
Sie erklärte unserem Chor sogar
(etwa als Vorbereitung für künftige Chorproben?)
ganz charmant das Klappehalten.
Anschließend übernahm unser Chorkamerad Wolfgang Tobisch
die Leitung der Expedition und brachte uns
auf Schleichwegen, über Treppen und Stiegen, aus dem Kloster heraus zum Badesee.
Da wir keine Badebekleidung und der See keinen FKK-Bereich hatten,
hielten wir uns hier nicht auf, sondern erklommen die nächste Anhöhe
und wanderten durch Wälder und Auen ins nahe gelegene Diefenbach
zu einem Weingut, das Wolfgang als fleißiger Leser bereits bestens kannte.
Die 5,2 Kilometer vom Kloster bis zum Weingut könnten auch Meilen gewesen sein,
denn die vom ausgiebigen Wandern bei sommerlicher Hitze ausgezehrten Sänger
stürzten sich ohne die sonst üblichen
Trinklieder, Trinksprüche und sonstigen zeitraubenden Rituale
direkt in die Getränke.
Danach erst fanden wir die Kraft zu einem gesungenen Tischgebet,
und endlich durften wir uns an den weltberühmten Maultaschen laben.
Zum Abschluss gab es noch acht Sorten Wein für jeden –
wie es dann weiterging, daran kann sich unser Schriftführer leider nicht mehr erinnern,
nur noch an den Riesling zu Beginn der Weinprobe.
Man munkelt, vor dem Heimweg hätten wir,
unter Beachtung des zulässigen Höchstgewichts des Busses,
noch die eine oder andere Kiste
Trollinger, Lemberger, Sauvignon Blanc usw. im Laderaum verstaut,
hätten mit Wolfgang noch eine aufschlussreiche Fahrt durch seine alte Heimat Bretten genossen
und seien wohlbehalten kurz nach der Abendmesse wieder in Münster gelandet.
Dafür gebühren unserem kompetenten Reiseleiter Wolfgang
und auch unserem alkoholfrei gebliebenen Busfahrer
je ein dickes Dankeschön!
Bild 01:
Hier kocht der Chef - nein, hier kommt der Chef, Thomas Gold, unser Vorsitzender, mit dem Sekt.
Erst mal selbst ein Schlückchen probieren - kann man trinken! - und nun Sekt für alle!
Die Gläser zur Mitte!
Bild 02:
Sind wir schon da? - Ja! - Kloster Maulbronn.
Bild 03:
Wolfgang hat eine nette Fremdenführerin engagiert,
und wir scharen uns um sie, um keines ihrer Worte zu verpassen.
Bild 04:
Sopran nach links, Alt in die Mitte, dann Tenor und Bass rechts -
aber nein, wir sind ja nicht zum Singen da.
Bild 05:
Aber wir stellen uns im Halbkreis auf, das hat der Chor ja schon oft geübt.
Bild 06:
Und nach einigen eher grundsätzlichen Ausführungen
führt uns die nette Dame direkt ins "Paradies"
(so wird die Vorhalle der Klosterkirche gern genannt) ...
Bild 07:
... und von der Romanik in die Gotik.
Bild 08:
Und dies hier ist das Tor zum Paradies,
(wenn man von der richtigen Seite kommt).
Bild 09:
Und schon sind wir drinnen - na, ja, durch eine andere Pforte, aber problemlos,
denn den Eintritt hatte unser Rechner schon aus der Kirchenchor-Kasse bezahlt.
Vom Kreuzgang werfen wir einen Blick in den Innenhof des Klosters.
Bild 10:
Tolle Kombination:
Unten sakrale Fenster und oben das Fachwerk eines Odenwälder Bauernhäuschens.
Bild 11:
Wir blieben noch im Kreuzgang,
weil einige andere Besuchergruppen bereits das Kirchenschiff füllten.
Bild 12:
Blick in das Chorgestühl.
Die Führerin erklärte uns,
von hier sei das "Die Klappe halten" ausgegangen.
Bild 13:
Unser Küster freute sich,
dass er diese Fenster nicht putzen muss.
Bild 14:
Wir standen da und lauschten, ...
Bild 15:
... dabei gab es im Innenhof jede Menge Sitzplätze, ...
Bild 16:
... für die Besucher des Konzerts am Abend, ...
Bild 17:
... alle schön nach Westen zur Bühne ausgerichtet,
während wir ja zur Führerin und ihren Sehenswürdigkeiten nach Norden blickten.
Bild 18:
Aber sie wollte uns weder den Kopf verdrehen, noch uns erschrecken.
Bild 19:
Ist das eine Kirchturmspitze?
Da könnte ja Spitzaltheim vor Neid erblassen!
Bild 20:
Sie erzählte uns von der Entstehung Maulbronns, vom Maulesel und dem Brunnen, ...
Bild 21:
... und hier ist er leibhaftig -
nicht der Esel, sondern der Brunnen, in mehrere Schalen gefasst.
Er ist so berühmt, dass er sogar viele Zwei-Euro-Münzen ziert.
Bild 22:
Ist er nicht vorhin noch gelaufen?
Wegen des Konzerts am Abend wurde er abgestellt.
Bild 23:
Als sie uns den Speisesaal vorstellt,
denken die ersten wohl schon an das Mittagessen.
Bild 24:
Passend dazu erklärt sie uns,
warum die Maultaschen auch "Herrgottsbescheißerle" seien.
Bild 25:
Bevor wir den kostenpflichtigen Bereich verlasssen, ...
Bild 26:
... wandern wir nochmals durch lange, fast menschenleere Flure ...
Bild 27:
... denn wir wollen noch einen Blick in das Kirchenschiff werfen.
Diesmal war eine italienische Schulklasse schneller als wir.
Bild 28:
Während in unserer Kirche Holz Stein imitieren soll,
soll hier der Stein das Holz des Kreuzes vortäuschen.
Bild 29:
Wir verabschieden uns aus dem Inneren des Klosters und von der netten Führerin ...
Bild 30:
... und versammeln uns im äußeren Hof.
Bild 31:
Wolfgang übernimmt wieder die Leitung der Expedition ...
Bild 32:
... und führt uns zur nächsten Imbissbude. Fein!
Ach nein, er geht weiter ...
Bild 33:
... und führt uns über schmale Treppen, Stiegen, ...
Bild 34:
Stege und enge Wege ...
Bild 35:
... zum Ruheplatz am Wasser.
Das Naturschwimmbad lädt zum Erfrischen ein, aber uns fehlen Bikini und Co.
Und ohne will keiner baden gehen,
denn wenn dann ein flotter Hecht käme und nach einem besonders fetten Wurm schnappte,
dann bekäme der Chor vielleicht Probleme mit den Männerstimmen.
Bild 36:
Mit dem Kirchenchor geht es aufwärts,
durch Wälder und Auen ...
Bild 37:
... ins nahe gelegene Diefenbach.
Dort suchen wir zunächst einen Schattenplatz unter der Dorflinde.
Bild 38:
Nun sind es nur noch tausend Schritte ...
Bild 39:
... bis zum Weingut Häußermann,
wo wir uns in der Besenwirtschaft nach meilenweitem Wandern erschöpft niederlassen.
Bild 40:
Ohne die sonst üblichen zeitraubenden Rituale wird zunächst der Durst gelöscht,
erst dann können wir ein gesungenes Tischgebet gen Himmel schicken.
Bild 41:
Die Erschöpfung ist gewichen,
nun wird wieder intensiv gebabbelt ...
Bild 42:
... und am Nachbartisch tobt schon wieder der Übermut.
Hat denen das Laufen nix ausgemacht? Oder sind sie etwa sogar mit dem Bus gefahren?
Bild 43
Bild 44:
MaKaSa statt SchniPoSa!
Im Schwäbischen isst man statt Schnitzel mit Pommes und Salat
Maultaschen mit Kartoffelsalat und Salat.
Links ein Blick ins Innere der weltberühmten schwäbischen Spezialität.
Bild 45:
Nach dem Mittagessen wird es ernst:
Wir beginnen mit der Weinprobe.
Der Winzer, Herr Häußermann, erklärt uns, wie uns der Wein schmeckt.
Bild 46:
Nicht lachen, sondern trinken!
Bild 47:
Gespannt lauschen wir den fruchtigen Schilderungen des Fachmanns.
Bild 48:
Unser Wolfgang dankt seinem Freund, Herrn Häußermann.
Bild 49:
Und nun werden die Weine kräftig diskutiert.
Bild 50:
Ein Blick in das Heiligtum des Winzers.
Schade, dass die Fässchen zu groß sind für den Laderaum unseres Busses.
Bild 51:
Na gut, dann nehmen wir eben eine Kiste oder zumindest ein paar Flaschen der besten Sorte mit.
Bild 52:
Welcher Wein war das nochmal,
der elegante, feinfruchtige, mit dem geschmeidigen Abgang und dem Duft von Kirschen und Pflaumen?
Bild 53:
Draußen genießen die ersten schon den Duft von frischer Luft
und warten auf den Abflug.
Bild 54:
Ein Kasten mit schwäbischer Sonne, verflüssigt und in Weinflaschen eingefangen.
Bild 55:
Wir bleiben hängen an der Frage:
Könnte im Bistum Mainz ein roter Trollinger jemals Messwein werden?
Oder auf dieser Erde eine blonde Frau Papst?
Bild 56:
Weinselig: Unser Küster und seine Frau.
Bild 57:
Wo sind die Reisenden der ersten Klasse?
Sie werden auch als erste in Münster sein.
Bild 58:
Die Lümmel von der letzten Bank
sind das nicht, aber sie werden erst eine Wagenlänge später am Ziel sein.
Bild 59:
Der heimatliche Kirchturm verkündet uns:
Wir sind wieder da!
Bild 60:
Aus dem Bus gehüpft und auf dem Kirchplatz gelandet.
Bild 61:
Der Bus sieht so richtig erleichtert aus.
Bild 62:
Noch leichter wird er nach dem Löschen der tonnenschweren Ladung.
Bild 63:
So sehen die glücklichen Besitzer edler Weine aus.
Bild 64:
Ein Abendessen beim Münsterer Griechen, ein kühles Bier und ein frisches Wasser
runden diesen Tag voller Wein und Kultur harmonisch ab.
*
Stand: 29. Juli 2015