Die Südeifel, eine Landschaft, die noch vor nicht einmal einhundert Jahren
Aufmarschgebiet zweier Weltkriege war
und jetzt für eine Freundschaft zu Frankreich steht,
war für vier Tage die Heimat des Katholischen Kirchenchors Cäcilia.
Das Städtchen Irrel hatte sich der kirchliche Chor
als Basis für seine Ausflüge in die nähere Umgebung ausgesucht.
Natürlich stand die alte Römerstadt Trier auf dem Besuchsprogramm.
Von der Porta Nigra aus führten fachkundige Stadtführer
die Gruppen zu den alten Römerstätten.
Vielfach konnten nur noch rekonstruierte Bilder
von dem Ideenreichtum der Römer in der Kaiserzeit
vor Christgeburt Zeugnis ablegen.
Die Achtung der Besucher vor ihrer Leistung war den Römern dennoch gewiss.
Viele nutzten den Innenhof der Porta Nigra zu einem guten Mittagessen.
Alte Bausubstanz und frische Speisen, Herz was willst du mehr.
An ihre Schulzeit fühlten sich viele Kirchenchormitglieder erinnert.
Schillers „Lied von der Glocke“
wurde in der ehemaligen Glockengießerei Mabillon in Saarburg lebendig.
Hier konnte anschaulich erfahren werden,
wie die Form aus Lehm gebrannt wurde
und immer noch, wenn auch nicht in Saarburg, gebrannt wird.
Glockenkern, falsche Glocke und Mantel,
alles Fachbegriffe der Glockengießer,
für die Besucher der zum lebendigen Museum gewordenen Glockengießerei,
sind sie ab jetzt erklärbar.
Und auch Schillers Vers:
„Soll die Glocke auferstehen, muss die Form in Stücke gehen“
gilt auch heute noch.
Nach dem Guss muss der Meister die Form zerstören,
um die Glocke zu vollenden.
Dadurch ist jede Glocke ein Unikat.
Für die Glockengießer heißt das aber bis zum letzten Moment warten,
ob die Glocke so geworden ist, wie sie bestellt wurde.
Ein spannender Beruf,
den heute in Deutschland nur noch wenige beherrschen.
Der Europastadt Luxemburg war der zweite Tag gewidmet.
Die neuen Gebäude der Europäischen Institutionen wurden mit dem Bus erkundet.
Um die Gebäude der Kommission und des Parlaments
gesellen sich die Paläste der Banken und Versicherungen.
Ist das Europaviertel in der Neuzeit entstanden,
blickt die Altstadt auf viele hundert Jahre zurück.
Zu Fuß durch die engen Gassen gehend,
wurden unter anderem das Großherzogliche Schloss und die Kathedrale besichtigt.
Ein praktisches Europaerlebnis erlebten die Münsterer
bei einem Einkaufsbummel in der luxemburgischen Grenzstadt Wasserbilisch.
Durch den Euro war der Preisvergleich zu heimischen Supermärkten einfach.
Unterschiedliche Steuern machten manche Waren ausgesprochen billig.
Als es zurück nach Irrel ging,
fragte kein Grenzer „Haben sie etwas zu verzollen?“
und kein Schlagbaum hielt die Fahrt auf.
Europa zum Anfassen eine Woche nach der Europawahl!
Das Hotel Koch-Schilt verwöhnte seine Gäste
mit reichhaltigem Frühstück und gutem Abendessen.
Im Restaurant des Hotels war auch am letzten Abend der Augenblick gekommen,
um sich bei der stellvertretenden Vorsitzenden Rosel Kunkel
für die Reisevorbereitungen und die Reiseleitung zu bedanken.
Maria Ullges übernahm diese Aufgabe mit viel Herzlichkeit.
Und die Teilnehmer spendeten aus vollem Herzen Beifall.
Ein Chor mit Herz eben.
Auch der An- und Abreisetag wurden zu kleinen Schmankerln genutzt.
So wurde die Hinfahrt in Willingen beim Weingut Weyh unterbrochen.
Eine vierteilige Weinprobe und eine reichhaltige Winzervesper
waren ein würdiger Ersatz für das Mittagessen.
Auf der Rückreise steuerte der Klieberbus
mit Matthias Schubert am Lenker
die alte Abtei Maria Laach an.
Dort wurde der Sonntagsgottesdienst besucht
und am Ende stellten sich die aktiven Kirchenchormitglieder
zu einer kirchlichen Sangesrunde auf.
Dirigent Norbert Müller konnte seine Sängerinnen und Sänger
zu einer großen Leistung motivieren.
Die Akustik der Basilika tat das ihre dazu.
Besucher, die in dem Gotteshaus waren,
blieben gerne noch eine Weile
und lauschten dem Kirchenchor aus Münster.
Beifall war auch hier der verdiente Lohn.
Bild:
Vor der Vulkanbrauerei in Mendig
stellten sich die Teilnehmer zum obligatorischen Gruppenfoto.
(Bild: Peter Waldmann)
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Stand: 1. September 2019