An Fronleichnam ein Stück zur Normalität zurück
Münster feiert Fest mit Prozession und gemeinsamen Mittagessen





Der Kirchenchor sang während des Gottesdienstes,
die Prozession bahnte sich ihren Weg durch Münster
und am Ende trafen sich die Gläubigen
bei einem gemeinsamen Mittagessen.
Es war ganz so wie vor der Pandemie.
Ganz so? Sicher nicht! Wie unschwer zu erkennen war.

Fronleichnam, das Fest vom Leib und Blut Christi,
ein besonderes Fest im Jahreslauf der Katholiken.
Zwei Jahre konnten die Münsterer Katholiken
das Geheimnis ihres Glaubens nicht mehr feiern.
Doch in diesem Jahr wurde das eucharistische Brot
von Pfarrer Bernhard Schüpke wieder
in der Monstranz durch die Straßen getragen.
An drei Altären hielt die Katholikenschar inne.
Worte aus der Heiligen Schrift wurden verlesen,
Fürbitte wurde gehalten und der Segen wurde gespendet.
Der Musikverein 1914 begleitete die Prozession wie immer musikalisch.
Neu waren in diesem Jahr
die Träger des im Volksmund „Himmel“ genannten Baldachins,
unter dem der Priester die Monstranz trägt.
Viele lange Jahre war dies die Aufgabe der Freiwilligen Feuerwehr.
Jetzt wurde sie an die Kolpingfamilie übergeben.
Dabei gab es eine wirkliche Premiere.
Martina Lenz war die erste Frau,
die als „Himmelträgerin" in Münster fungierte!
Beim Aufbau der Altäre
wurden die fleißigen Helfer oft
von in der Nähe wohnenden Männern und Frauen unterstützt.
So stiftete das Blumengeschäft Reus
den Blumenschmuck für den Altar am „Platz des Friedens“.

Während des Festgottesdienstes war wieder
der Kirchenchor Cäcilia in voller Stärke zu hören.
Erstmals seit 2019 konnte der Chor wieder
einen großen Gottesdienst gesanglich verschönern.
Aber auch hier fehlt noch ein Stück zur ganzen Normalität.
Nicht von der Empore kam der Chorgesang,
sondern aus dem Kirchenschiff.

Auch nach der Prozession war noch nicht alles wie es einmal war.
Kein großes Pfarrfest wartete auf die Prozessionsteilnehmer,
sondern nur ein einfaches Mittagessen.
Aber auch hier ist ein Anfang gemacht.
Leberkäsweck und Gemüseeintopf wurden gerne genommen,
und es entwickelten sich an vielen
von der Sonne betrahlten Tischen die Gespräche,
die solche Feiern beleben.
Doch jeder hofft,
dass es bald wieder ein großes Pfarrfest gibt,
der Kirchenchor wieder ohne Virusangst von der Empore singt
und das Leben in normalen Bahnen verläuft.
Fronleichnam hat die Hoffnung wieder genährt.



Bild: Die Prozession zieht durch den alten Ortskern



Herzlichen Dank
unserem Förderer Peter Waldmann für den informativen Bericht
und für das eindrucksvolle Bild!


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Alle Angaben ohne Gewähr

Stand: 20. Juni 2022