Familienabend 2012


Tiefer Konflikt im Kirchenchor,
Zitat: „Die Männer sind alle Verbrecher!“
Das behaupteten ausgerechnet an unserem Familienabend
die Damen unseres Chors auf der Bühne unseres Pfarrzentrums.
Wollten sie etwa drastisch erklären,
sie trügen mit Verpflegung und Bedienung die Hauptlast des Abends?
Haben sie dabei etwa übersehen, dass die Männer
bereits beim Aufbau kräftig angepackt und schwer geschuftet haben?
Doch erzählen wir der Reihe nach:

Von nah und fern kamen die Mitglieder unseres Kirchenchors und ihre Lieben
(ja, mancher sogar aus dem hohen Norden eingeflogen!)
zum Familienabend am Samstag, dem 27. Oktober 2012,
und zeigten eindrucksvoll ihre tiefe Verbundenheit.
Zuerst feierten wir gemeinsam den Gottesdienst in unserer Pfarrkirche „St. Michael“,
und der Chor hat auch dazu gesungen.
Am Ende der Abendmesse dankten Kirche und Chor
unseren 17 Jubilaren für langjähriges Singen zur Ehre Gottes
und Förderung des Kirchengesangs.
Dann wechselten wir in die Aula,
denn dort hatten unser ideenreicher Hubert Schadt
und seine zahlreichen fleißigen Helfer nicht nur Speis’ und Trank,
sondern gleich einen ganzen „Berliner Abend“ vorbereitet.
So gab es als Gruß aus der Küche ein zünftiges Abendessen –
nein, keine Frikadellen, sondern Buletten.
Und zum Nachtisch Berliner Pfannkuchen –
entfernte Verwandte unserer Kreppel.
Als der Bühnenvorhang sich öffnete, erschien uns Berlin näher denn je,
ragte doch vor unseren Augen das Brandenburger Tor in den nächtlichen Himmel.
Eine Leihgabe der Hauptstadt?
Nein, Dieter Ulrich, unser Bühnenbildner,
zauberte auch diesmal wieder eine monumentale Illusion in den Saal.
Mit einer sportlichen Darbietung eröffnete Thomas Gold,
unser Vorsitzender, das Abendprogramm.
Er begrüßte alle und stellte erneut unsere Jubilare in den Mittelpunkt und auf die Bühne.
Dort wurden sie nicht nur von Chor, Pfarrer und Bürgermeister geehrt,
sondern auch ganz handfest mit flüssigem Dank in edlen Flaschen bedacht,
und zwar für 25-, 40-, 50-, 60- und sogar 65-jährige Treue zum Chor.
Vier unserer Jubilarinnen zählen zu den „Frauen der ersten Stunde“,
denn sie waren dabei, als 1947 erstmals Frauen in unserem Chor mitsingen durften.

Unser Bild zeigt (von links) unseren Vorsitzenden Thomas Gold,
Hilde Löbig, Maria Grimm, Liesel Ruhmann, Tilly Schrod, Veronika Köpfinger,
Elli Tuchtenhagen, Rosel Kunkel, Hilde Amthor, Josef Beck, Annemarie Grimm,
Bürgermeister Walter Blank, Pfarrer Bernhard Schüpke,
Pfarrer Josef Grimm und Monsignore Rainer Schadt.
Unseren Jubilaren, die aus gesundheitlichen Gründen nicht auf der Bühne sein konnten,
wünschen wir gute Besserung.
Den ganzen Abend über wurden wir auch mit stimmungsvoller Musik verwöhnt.
Den Kontrast zu Berlin bildete das Salon-Orchester aus „Glôô Paris“ –
bestehend aus drei Groß-Zimmnern.
Zu den zauberhaften Trompetenklängen von Ferdinand Ries
sangen zunächt nur unsere Männer eine Mischung aus Schlager und Klassik,
geleitet und begleitet von unserem Dirigenten Norbert Müller.
Dann erstürmten unsere Frauen die Bühne,
und gemeinsam schmetterten die Sängerinnen und Sänger Berliner Gassenhauer.
Sie schickten eine Brise Berliner Luft durch den Saal,
ließen Glühwürmchen erklingen, baten, nur ein Weilchen zu warten
und belehrten die kleinen Mädchen, wann sie schlafengehen sollten.
Die harmonische Stimmung des Abends wurde jäh abgebrochen,
als die Sängerinnen auf der Bühne lautstark behaupteten,
die Männer seien alle Verbrecher.
Zumindest die Herren im Saal dürften hier ganz anderer Meinung gewesen sein,
und so ernteten die Sängerinnen keinen ungeteilten Beifall.
Wenn auch in Berlin die Politiker einander gern mit schweren Vorwürfen überhäufen,
so brauchen wir dies doch auf unserem Berliner Abend nicht nachzuahmen!
Deshalb luden alsbald sowohl die Damen
als auch die Herren wieder zur Versöhnung ein:
„Schenk mir doch ein kleines bisschen Liebe!“,
und so konnte der Abend doch noch in Harmonie fortgesetzt werden.
Ein besonderer Dank gebührte dem Ehepaar Katharina und Oskar Väth,
denn sie haben unserer Klause eine Küchenzeile geschenkt,
und darüber freut sich der Chor ganz heftig.
Besonderen Grund zum Jubeln hatten
die zahlreichen Gewinner unserer großen Tombola,
und als Hauptpreis prangte da sogar eine Reise in den Süden.
Gut, Reisen von Münster nach Abtenau gibt es viele,
aber diese Reise wird von einem Sahnehäubchen gekrönt:
Der Kirchenchor fährt mit!
In der froher Stimmung des Abends
und in der Gesellschaft netter Menschen
konnten wir stundenlang schwelgen,
und als die ganz Unermüdlichen aufbrachen,
zeigten ihnen der sternenklare Himmel und der Nachtfrost,
dass sie für den nahen Winter die Uhren eine Stunde zurückdrehen sollten.

Unser Kirchenchor – eine große Familie!

Wir danken Familie Groh,
die uns einige schöne Bilder vom Familienabend
zur Verfügung gestellt hat.

Grundlage eines gelungenen Familienabends ist die gute Verpflegung.


Da hammer den Salat! - Gelb leuchtenden Kartoffelsalat, Petersilien-begrünt,
flankiert von hübschen Kummernscheiben (aus Gurken geschnitten).
Dann müssen die Teller noch mit Buletten gekrönt werden.
Ja, in der Küche ist der pure Fleiß zu Hause!
Nix wie raus!


Aber noch schlimmer als der Hunger ist der Durst.
Also werden die Anwesenden zuerst mit Getränken versorgt:
Berliner Bier, Wein, Wasser - gibt es sonst noch 'was in der Metropole?
Ja, richtig, eine Spezialität unserer Hauptstadt sind die Diäten:
Ohne Fett, ohne Zucker, überhaupt frei von Kohlehydraten, kein Eiweiß, keine Spurenelemente -
und davon leben unsere Abgeordneten?
Nein, nix für uns, wir mögen's deftig, also ran an die Buletten!

Lassen wir die Leute erst mal in Ruhe essen.
Aber dann wollen wir doch wissen:
"Na, wie haben euch die Berliner Spezialitäten gemundet?"

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.


Vorhang auf!


Jetzt geht's los!


Coole Party!
So mancher war bereits am frühen Abend total blau!


Ach nein, das ist ja unser Vorsitzender,
der das Bühnenprogramm ganz sportlich eröffnet!


Und so sieht er aus, wenn er nicht blau ist.


Während manche Frauen in der Küche sich noch mit dem Geschirrspülen vergnügen,
sind die Männer schon schwer gefordert:
Sie müssen zum Singen nach vorn!


Wie im Anfang, so auch jetzt ...
Ja, wie in den Anfangsjahren des Kirchenchors:
Zuerst müssen die Männer allein singen -
na ja, nicht ganz allein.


Von vorn schleudert ihnen unser Chorleiter Norbert Müller
mächtige Klavier-Akkorde entgegen,
von hinten bläst ihnen Ferdinand Ries
kräftige Trompetenklänge in den Nacken.


Frauen kommen später -
in der Chorgeschichte wie auch auf der Bühne des Familienabends.


Doch bevor der ganze Chor singt,
widmen wir uns unseren Jubilaren.
Thomas Gold, unser Vorsitzender,
begrüßt sie auf der Bühne und beginnt mit den Ehrungen.


Zwar liegen unseren Jubilaren bereits die Dankesgaben unseres Chores zu Füßen,
aber das ist noch nicht alles:
Walter Blank, unser Bürgermeister, überbringt nicht nur Ehre und Dank,


er überreicht unseren Jubilaren auch
edles Porzellan aus dem kommunalen Geschirrschrank:
Den Ehrenteller mit dem Wappen der Gemeinde Münster.


Ist der auch mikrowellentauglich - und spülmaschinenfest?


Selbst unser Vorsitzender geht nicht leer aus,
ihm überreicht der Bürgermeister das Mikro.


Auch unser Pfarrer, Berhardt Schüpke, ergreift das Mikro und das Wort -
nein, diesmal keine Predigt, nur Dank und Grüße der Pfarrgemeinde.


Noch ein geistliches Wort?
Monsignore Rainer Schadt, ein echter Münsterer,
der sogar aus dem hohen Norden eingeflogen wurde,
dankt im Namen der Jubilare
und richtet unsere Blicke auch in die Zukunft.


Wie wär's mit einem Geistlichen Rat?
Pfarrer Josef Grimm ist nicht nur ein Münsterer,
sondern sogar ein echter "Hinnergassebub".
Er kommt aus Offenbach und hat einen ganzen Kofferraum voll Dank mitgebracht.


Liesel und Robert Ruhmann (unser "Personalbüro")
wissen genau, wer singt, wer nicht, und wie lange.
Sie können sich freuen, haben sie doch auch diesmal wieder eine
feine Auslese an Jubilaren aus der großen Liste hervorgezaubert.



Und das haben sie ermittelt:

Unsere Kirchenchor-Jubilare 2012:

65 Jahre dabei und fördernd:
Frau Luise Gerhold,
Frau Annemarie Grimm,
Frau Liesel Ulrich,
Frau Hedwig von Berg.

60 Jahre dabei und fördernd:
Herr Josef Grimm.

60 Jahre dabei und aktiv:
Frau Hilde Löbig,
Frau Liesel Ruhmann.

50 Jahre dabei und fördernd:
Frau Hilde Amthor,
Herr Willi Tuchtenhagen.

50 Jahre dabei und aktiv:
Frau Tilly Schrod,
Frau Elli Tuchtenhagen.

40 Jahre dabei und fördernd:
Herr Josef Beck,
Frau Maria Grimm,
Herr Rainer Schadt.

40 Jahre dabei und aktiv:
Frau Veronika Köpfinger,
Frau Rosel Kunkel.

25 Jahre dabei und fördernd:
Frau Katharina Schneider.

Die meisten der heute fördernden Mitglieder
haben auch schon jahr(zehnt)elang im Kirchenchor gesungen.
Die 65-jährigen Jubilarinnen sind sogar
„Sängerinnen der ersten Stunde“,
denn im Jahr 1947 wurden erstmals Frauen
bzw. Mädchen in den Chor aufgenommen.


Auf den Tischen haben unsere Fleißigen den Herbst ausgebreitet.
Nicht reinbeißen, nur angucken und bewundern!


Norbert Müller, unser Chorleiter.
Gebt doch dem Mann am Klavier noch ein Bier
und eine Schar kräftiger Sänger,
damit der Chor zum Klingen kommt.


Während Sopran und Alt oben singen,
tönen Tenor und Bass weiter unten.


Wie man an den Strohhüten der Herren leicht erkennt,
werden jetzt die Berliner Weisen gesungen.


"Das ist die Berliner Luft" -
Hier sind sich alle einig, Damen wie auch Herren.
Doch bald kippt die Stimmung:


Betroffenheit in den Mienen der Sänger,
behaupten doch die Damen einstimmig:
"Die Männer sind alle Verbrecher!"


Aber dann stimmen alle versöhnliche Töne an:
"Schenk' mir doch ein kleines bisschen Liebe!"


Nachdem der Chor sich ausgetobt hat,
darf uns wieder die Kapelle,
das Salon-Orchester aus „Glôô Paris“ (= Groß-Zimmern)
mit feinster Tafelmusik verwöhnen.
Halt, der Herr ganz rechts singt nicht in der Kapelle,
sondern in der Kirche "St. Michael" zu Münster:
Unser Kirchenchor-Sänger Hubert Schadt.


Hubert ist es auch,
dem wir den "Berliner Abend" verdanken.
Er hatte nicht nur die Idee,
sondern hat auch diesmal wieder äußerst tatkräftig
zum Gelingen des Familienabends beigetragen.
Hier steht er - nein, nicht in Berlin, sondern auf unserer Bühne.
Ei, wer hat denn das Brandenburger Tor dort aufgebaut?
Bitte mal die Hand heben!


Ja, tatsächlich, unser Chorkamerad Dieter Ulrich
hat auch diesmal wieder ein monumentales Bühnenbild erstellt,
und Gisela konnte nur gebannt den Atem anhalten,
als ihr Liebster in schwindelnder Höhe die Quadriga angeschirrt hat.


Unser Tor zum Osten steht,
und nun können sich beide über das gelungene Werk freuen.


Unsere Jubilare schweben nicht nur in unerreichbaren Höhen,
nein, gleich nach der Ehrung mischen sie sich wieder unter das Volk.
Jubilare zum Anfassen - Menschen wie du und ich!


Unmöglich! Juliane kann noch keine Jubilarin sein!
Und freut sich dennoch ganz mächtig!
Na, sie strahlt nicht nur wie eine Glücksfee, sie ist unsere Glücksfee!


Kein Hütchenspiel, eher ganz solide Zauberei:
In diesem Hut sind alle glücklichen Gewinner(innen).
Und wer bekommt denn nun die Exra-Portion Glück?
Glücksfee Juliane zieht ...


... und Hubert verkündet:
"Wer hat die Nummer 9.876.543.210?" - oder so ähnlich.


Wem ist da gerade ein Freudenschrei entfahren?


Ja, man kann der Gewinnerin wirklich gratulieren!
Und welchen Hauptpreis schüttelt Hubert da aus dem Ärmel?
Eine Fahrt in den Mai, und der Chor ist dabei!


Gell, Katha und Norbert,
an so einem wunderbaren Abend sind wir doch alle Gewinner!



*

Stand: 11. November 2012