Familienabend 2010


Schäjj wooä's; wägglisch ên schäjjnê Oowênd!
So könnte man auf Hochmünsterisch unseren Familienabend charakterisieren.


Da war zunächst der feierliche Gottesdienst, in dem wir auch singen durften,
und dann folgten die Ehrungen.

Diesmal hatte der Chor neun Jubilare,
nämlich Rita Heckwolf, Elisabeth Köbel und Alfons Haus (je 60 Jahre dabei),
Christina Traub und Gerhard Haus (je 50 Jahre dabei),

Hildegard Heckwolf und Kai Herd (je 25 Jahre dabei)
sowie Andrea Kötz und Karl Josef Braun (je 25 Jahre dabei und nach wie vor aktiv).

Nicht nur in der Kirche,

sondern auch im weiteren Verlauf des Abends in der Aula

wurden unsere Jubilare geehrt und mit feinen Gaben bedacht.

Passend zum Motto des Abends „Die 50er Jahre“

wurden wir mit Rippchen und Kraut verköstigt,

und dazu gab es deftiges Brot aus dem Backhaus unserer jungen Chorkameradin Manuela,

das sie zusammen mit einigen Backkundigen selbst gebacken hatte.

Gleich danach gingen einige besonders nette Damen durch die Reihen

und verteilten fleißig Küsse –

ganz süß!

Derart körperlich und seelisch gestärkt, bestieg unser Chor die Bühne
und ging dort seiner eigentlichen Aufgabe nach:

Singen, um Gott zu ehren und die Menschen zu erfreuen.

Geleitet und begleitet von Norbert Müller,

präsentierte er auch einige beliebte Schlager aus den 50er Jahren

und stellte Marina, das wunderbare Mädchen,
und Mäckie, den Seemann, in den Mittelpunkt.


Auch die Gruppe Michelangelo verbreitete musikalisch Freude

und kümmerte sich danach ganz rührend

um eine oft diskriminierte sängerische Minderheit, den Bass.


Unser Vorsitzender, Thomas Gold, schwelgte in Historie,

als er seine Amtsvorgänger
Manfred Bisch, Norbert Günther, Peter Müth, Rosel Kunkel und Theo Grimm

und alle Chorleiter der letzten ca. 50 Jahre und der Gegenwart
(Gisela Meinhardt und Norbert Müller) auf die Bühne holte.


Von kräftigem Humptata in den Saal geblasen,

erläuterte uns unser ehemaliger Vorsitzender Norbert Günther

in einer schwungvollen Rede unseres ehemaligen Vorsitzenden „Fäschdä-August“

die Spitznamen, die man in Münster braucht,

um sich einigermaßen zurechtzufinden.

Besonders für unseren Bürgermeister, Walter Blank, (vunn Dibbôrsch!)
sind diese Insider-Informationen von unschätzbarem Wert.
Seiner Gemahlin, als eine geborene Löbig ê äschd Minsdärä Meedschê,
wurden diese Geheimnisse bereits in frühester Kindheit offenbart.


Blasmusik gab es in den 50er Jahren auch schon,

und mit ihr heizten die Hinnägassêbuuwê die Stimmung im Saal weiter kräftig an.

Eine renommierte Tanzgruppe,

die unser Hubert wohl extra zu diesem Abend eingeflogen hatte,

zauberte ausdrucksstark mit viel Boogie,

schwingenden Hüften und fliegenden Röckchen

die Lebensfreude der späten 50er Jahre auf die Bühne.

Rock around the Kirchturm-Clock!
Oder so ähnlich.

Tanzen, nicht Saxophon spielen!
Für die Musik hammä doch die Lautsprecher!

Herr bleibt stehen, Damen drehen.

Alles Gute!
... kommt von oben!

Diesen Wurf hat sie im Kurs "Selbstverteidung für Mädchen im 5. Schuljahr" gelernt.

Moment, äjj's Dôäschênônnä gibbd:
Welcher Arm gehört jetzt zu welcher Dame,
welches Bein zu welchem Herrn?
Oder umgedreht?

Na, gerade noch mal gut gegangen!
Alles wieder sortiert,
und nun packt jeder Herr seine Dame um die Hüfte und nimmt sie brav mit heim!
Macht's gut!

Ein besonderer Dank gebührt unserem Hubert,

der nicht nur die Idee zu diesem tollen Abend hatte,
sondern sie mit vielen begeisterten Helfern

auch noch wunderbar in die Tat umsetzte,
und auch ihnen sei ganz herzlich gedankt!

Trotz der späten Stunde wurde dann der Saal noch

mit stimmungsvollem Sonnenschein überflutet,

als drei Viertel des Sunshine-Quartetts
(das fehlende Viertel war gerade auf Amerika-Tournee)
sich auf die Bühne schwangen.

Durch ihre anmutige Erscheinung und ihren gefühlvollen Gesang ließen

Hilde,

Irmgard

und Liesel

den Scharm der 50er Jahre so richtig aufleben.
Die damaligen Schlager kennen sie bestens aus ihrer eigenen Kindheit,
und die singenden Mädels begeisterten bereits in der guten alten Zeit ihr Publikum.

Damals wurden sie von einem jungen Mann am Klavier begleitet,
der auch nun wieder die Tasten tanzen ließ:
Richard Schadt.
Wie man sieht, pflegen sie eine schwungvolle, ja fast wilde Musik.

Verblüffend war, dass selbst junge Leute,
die die 50er Jahre vielleicht aus den Erzählungen von Oma und Opa kennen,
sich im Stil dieser Zeit gekleidet hatten.

Hier gebührt ein besonders kräftiges Lob unseren bezaubernden Damen,

die ihre gottgegebene Schönheit

in farbenfrohen Kleidungsstücken der Wirtschaftswunderjahre

ganz hinreißend erblühen ließen.

Draußen vor der Tür lauerte auch noch eine riesige, bunte Tombola
mit lauter feinen Sachen aus den 50er Jahren -
ach nein, aus dem aktuellen Jahrtausend

auf ihre Gewinner.

Zunächst mussten die Lose unter die potentiellen Gewinner gebracht werden.
Aber wenn sie so bezaubernd freundlich präsentiert werden,
ist doch das Losen allein schon ein Gewinn.

Und schon gibt es den ersten Gewinner.

Wir möchten aber auch noch äbbês häwwê,
zumindest einen Trostpreis!

So knapp am Hauptgewinn vorbei gelost!

Ach bitte, liebe Rita:
Könnte ich vielleicht noch ein Los haben?

Das tut mir aber echt leid, liebe Maria:
Jetzt sind schon alle Lose verkauft!

Fast alle freuen sich über ihren Gewinn,
nur wenige sind ratlos ob der Nieten.

Hört endlich auf mit der Tombola,
jetzt wird mal richtig kräftig gesungen!
Wie wir's gelernt haben:

Weine nicht, wenn die Klappe fällt!
Da-am damm, damm damm!
Hab' kein Los mehr und auch kein Geld!
Da-am damm, wie arm!

Singen gibt Trost, Singen tut gut,
ja, nächstes Mal klappt es, behaltet den Mut!

Na, für ein Bierchen wird's doch noch reichen!
Cheerio! Cheerio! Cheerio!


Unser herzlicher Dank gebührt auch

Peter Waldmann,

Michael Ries
und

Heike Groh,
die uns die schönen Bilder zur Verfügung gestellt haben.

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Stand: 8. November 2010